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   Parenterale-Ernährung

           

   

Indikationen

Parenterale Ernährung kommt bei allen Patienten in Frage, die über einen längeren Zeitraum (3 Tage und mehr) nicht ausreichend enteral ernährt werden können, also oral oder über eine Magensonde. Dies betrifft Patienten, die an akuten Krankheiten des Magen-Darm-Traktes, wie beispielsweise einer Pankreatitis oder einem Ileus, leiden; aber auch Patienten, bei denen im Rahmen einer Operation neue Verbindungen im Magen-Darm-Trakt (Anastomosen) angelegt worden sind, werden in den ersten Tagen nach der Operation zur Entlastung der neu geschaffenen Verbindung auf diese Art und Weise ernährt. Ein weiterer Grund für eine PE sind Resorptions- oder Verdauungsstörungen im Dünndarm (wie beispielsweise bei akuten Entzündungsphasen eines Morbus Crohn bzw. bei Colitis ulcerosa), das Kurzdarmsyndrom, Passagestörungen (Beispiel Peritonealcarcinose oder stenosierende Tumoren im Magen oder Darm) oder kritisches Untergewicht, verursacht beispielsweise durch hohe Verluste (Diarrhoe, Ileostoma, häufiges Erbrechen), aber auch durch massive Appetitlosigkeit oder Übelkeit z. B. während einer Chemotherapie. Bei Essstörungen wie der Magersucht besteht nur ausnahmsweise die Indikation zur parenteralen Ernährung.[1]

1] ↑ [Michaela Brandstätter: Parenterale Ernährung: Indikationen, Techniken, Organisation. Elsevier, 1.Aufl. München 2002 ISBN 3437267507]

Der venöse Zugang

 

Welcher Zugang gelegt wird, ist abhängig von der voraussichtlichen Dauer der Infusionstherapie und deren Umfang. Mit berücksichtigt werden der Ernährungszustand und die Stoffwechsellage des Patienten.

Ein periphervenöser Zugang (Flexyle, Braunüle, Viggo) reicht aus, wenn ein guter Ernährungszustand des Patienten gegeben ist und nur kurzfristig Flüssigkeit, Elektrolyte und Kohlenhydrate infundiert werden.

Ein zentraler Venenkatheter (ZVK) oder ein Port-System ist angezeigt bei einem schlechten Ernährungszustand und ebensolcher Stoffwechsellage des Patienten. Innerhalb der Totalen Parenteralen Ernährung (TPE) ist ein zentraler Zugang unumgänglich, da höherosmolare Infusionslösungen eingesetzt werden, die die peripheren Venen schädigen würden. [2]

 

Stufenschema-parenterale Ernährung

 

Stufe 1: Flüssigkeitszufuhr mit geringer Kaloriengabe: Isotonische Lösungen und Glukose.

Stufe 2: Periphervenöse Basisernährung: Flüssigkeit, Kohlenhydrate und Aminosäuren.

Stufe 3: Bilanzierte vollständige parenterale Ernährung: Flüssigkeit, Kohlenhydrate, Aminosäuren und Fette, Vitamine und Mineralstoffe. [2]

 

Komplikationen

Eine TPE kann viele Komplikationen verursachen. Die Infusion hochkalorischer, hypertoner Lösungen durch einen Subklaviavenenkatheter oder einen Vena-jugularis-interna-Katheter macht den Patienten für eine Thrombose und für Infektionen anfällig. Letzteres kann vermieden werden durch eine peinlich genaue Katheterpflege oder durch eine operative subkutane Untertunnelung (Broviac- Katheter; s. Abb.). Die metabolischen Komplikationen infolge einer TPE sind zahlreich. Unerlässlich ist eine sorgfältige Überwachung des Blutzuckerspiegels, der Elektrolyte, des Säure-Basen-Haushalts sowie der Nieren- und Leberfunktion. Um Mangelerscheinungen zu verhüten, muss eine Substitution mit Vitaminen, Spurenelementen und essentiellen Fettsäuren erfolgen [2]

[2] Pflege-WiKi